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戸山流 
Toyama Ryu

Die Toyama Ryu ist ein Schwertkampfstil, der im frühen 20. Jahrhundert zur praktischen Ausbildung des japanischen Militärs entwickelt wurde. Noch im zweiten Weltkrieg sind die japanischen Soldaten mit Katana für den Nahkampf ausgestattet gewesen. Für eine kurze aber effiziente Ausbildung mit dem Schwert wurde die Toyama Ryu verwendet.

Hintergrund

Die Japaner studierten den ersten Weltkrieg, um daraus Taktiken für ihre eigene Kriegsführung zu entwickeln. Sie stellten fest, dass der Nahkampf in den Gräben eine wichtige Komponente war. Die Europäer verwendeten dafür Säbel. Es war nur logisch, dass sich die Japaner auf ihre Samurai-Tradition zurückbesannen. Immerhin gab es noch zahlreiche Schwertmeister im Land, die sich mit dem Umgang mit dem Katana bestens auskannten.

Für eine schnelle und effiziente Ausbildung am Schwert wurde 1925 die Toyama Ryu an der Toyama-Armee-Akademie (Rikugun Toyama Gakko) entwickelt. Die meisten Quellen besagen, dass sie dort von einem Komitee entwickelt worden ist, wobei es aber sehr wahrscheinlich ist, dass dabei federführende oder gar alleinverantwortlich der Shihan Kenjutsu (Hauptlehrer) Nakayama Hakudo war.

Der Fokus der Toyama Ryu liegt auf dem Ziehen und Schneiden. Die Techniken sind einfach und direkt. Im Gegensatz zu anderen Schulen finden alle Kata in der Toyama ausschließlich im Stehen statt. Es gibt 8 Kata (Solo-Übungen) und 6 Kumitachi (Partnerübungen). Sie haben keine Namen, sondern sind lediglich durchnummeriert.

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs war das Üben von Kampftechniken in Japan verboten. Im Jahr 1952 wurde dieser Bann wieder aufgehoben, als dem Sensei Nakamura Taizaburo zusammen mit den Senseis Yamaguchi Yuuki und Morinaga Kiyoshi das Trainieren und Unterrichten der Toyama Ryu gestattet wurde.

Man ist sich bei der Toyama Ryu zwar dem militärischen Hintergrund bewusst, aber heute steht das Üben an sich und das Perfektionieren der Kata im Fokus. 

Eingangstor der Rikugun Toyama Gakko

Toyamagakko Postkarte
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